Auf dem insgesamt 1.313 m langen Streckenabschnitt wurden auf einer Länge von je 744 m zwei eingleisige Tunnelröhren mit einer Ausbruchsfläche von 35 m² sowie eine 379 m lange zweigleisige Tunnelröhre mit einer Ausbruchsfläche von 89 m² bergmännisch hergestellt. Die Startbaugrube am Bahnhof Klinikum sowie der an den BA 2.1 angrenzende Anfahrschacht beim Bahnhof Stadthalle wurden in offener Bauweise erstellt. Der Baugrund im Bereich der Tunnelröhren gliedert sind in zwei sehr unterschiedliche Bereiche. Der Großteil der Neubaustrecke liegt im Sandsteinkeuper. Im Bereich des östlichen Anfahrschachtes wurden geologisch junge Sand- und Sand-Kies-Ablagerungen (Quartär) angetroffen.
Die bautechnisch anspruchvollsten Streckenabschnitte waren die Herstellung des Bahnhofs Klinikum unter bestehender Bebauung sowie die Unterfahrung einer historischen Häuserzeile am östlichen Tunnelanfang. Der Bahnhof Klinikum wurde auf ca. 60 m Länge unter dem Schutze einer Rohrschirmdecke bestehend aus Stahlrohren mit ø 1420 x 25 mm hergestellt. Der minimale Abstand der Stahlrohre zu den Gebäudefundamenten betrug nur 30 cm. Als Vortriebsgerät wurde ein offenes Haubenschild mit Baggerarm gewählt, nachlaufend erfolgte das Einpressen der Stahlrohre.
Für die Unterfahrung der historischen Bebauung am östlichen Tunnelanfang mussten die quartären Sande und Kiese über dem Ausbruchquerschnitt auf einer Länge von 60 m mittels einer Solevereisung aufgefroren werden. Zur Erstellung dieser „Vereisungskappen“ mit einem Volumen von 2500 m³ wurden 60 m lange gesteuerte Horizontalbohrungen durch die Baugrubenwand gegen drückendes Grundwasser ausgeführt.
Die beiden Tunnelröhren wurden zeitgleich und jeweils von beiden Seiten aus aufgefahren und mit einer Regenschirmabdichtung aus PE-Folien und einer 30 bzw. 40 cm starken Ortbetoninnenschale aus B35 ausgekleidet, die zum Großteil als drainierter, sohloffener Querschnitt mit Banketten ausgeführt wurde. Der Fahrbahnaufbau besteht aus bituminöser Tragschicht mit Binder- und Deckschicht. Die Verkehrsfreigabe erfolgte im Jahr 2002.
Daten und Fakten
Lage: Fürth, Bayern
Bauherr: infra fürth verkehr GmbH
Planer: Köhler und Seitz
Ausführung: Max Bögl GmbH & Co. KG in Arge, TGF
Nutzung: U-Bahn Tunnel, 1-2 gleisig
Länge: 1.313 m
Querschnitt: 35 - 89 m²
Bauzeit: 08/2000 - 03/2004
Rohbaukosten: 35 Mio € netto
Inbetriebnahme: 2004