Die Bauaufträge wurden funktional ausgeschrieben und vergeben. Der Tunnel Rottbitze liegt im nördlichsten Baulos A und hat eine Länge von 990 m, von denen 710 m in bergmännischer und 280 m in offener Bauweise, davon 90 Meter im Norden und 190 m im Süden erstellt wurden. Die max. Überdeckung beträgt ca. 30 m. Der Tunnel durchörtert das rheinische Schiefergebirge, das überwiegend aus devonischem Sedimentgestein aufgebaut ist und bereichsweise von tertiären bzw. quartären Lockersedimenten und Gesteinen vulkanischen Ursprungs überlagert wird. Die devonischen Gesteine bestehen aus einer Wechselfolge von Schluff- und Tonsteinen, in die unregelmäßig in wechselnden Anteilen Grauwacken und Sandsteine eingeschaltet sind.
Der Tunnel unterquert im südlichen Bereich die Rottbitzer Strasse und ein Hotel bei einer Überdeckung von ca. 14 Meter. Nachfolgend wird außerdem die Autobahnausfahrt Bad Honnef / Linz mit nur 5,50 m Überdeckung unterfahren. Der Vortrieb erfolgte nach den Richtlinien der „Neuen Österreichischen Tunnelbauweise“. Das anstehende Gestein war überwiegend mechanisch mit einem Tunnelbagger zu lösen. Das Ausbruchsprofil wurde dabei in Kalotte, Strosse und Sohle unterteilt.
Für die bergmännische Unterfahrung der BAB - Ausfahrt kam aufgrund der äußerst geringen Überdeckung ein Rohrschirm auf 50 m Länge zur Ausführung, während das Hotel mit einem nochmals unterteilten und nachträglich aufgeweitetem Kalotten-querschnitt unterfahren wurde. Die offene Bauweise wurde im Norden im Schutze einer Böschungssicherung mit Erdnägeln und Spritzbeton hergestellt. Im Süden kam als temporäre Böschungssicherung eine in fünf Lagen rückverankerte Bohrpfahlwand zur Ausführung.
Um ein dauerhaftes Absinken des Grundwasserspiegels zu vermeiden, wurde der Tunnel mittels einer wasserundurch-lässigen Stahlbetoninnenschale ohne gesonderte Abdichtung druckwasserdicht ausgebaut. Die Innenschale weist bei einer Blocklänge von 10,00 m eine Stärke von 40 cm im bergmännischen und 60 cm im offenen Bereich auf. Die Neubaustrecke Köln-Rhein/Main ist mit einer Festen Fahrbahn für eine Geschwindigkeit von 300 km/h konzipiert und seit dem Jahr 2002 in Betrieb.
Daten und Fakten
Lage: Siegburg/Nordrhein Westf.
Bauherr: DBBauProjekt
Planer: Lahmeyer International
Ausführung: Max Bögl GmbH & Co. KG, in Arge, TGF
Nutzung: Eisenbahntunnel 2-gleisig
Länge: 990 m
Querschnitt: 150 m²
Bauzeit: 04/1999 - 12/2001
Rohbaukosten: 31,9 Mio €
Inbetriebnahme: 2002