Im Zuge eines Neubaus sollte eine wasserundurchlässige Innenschale eingebaut werden sowie der Querschnitt von derzeit 45 m² auf 108 m² aufgeweitet werden, um diesen groß genug für eine spätere Elektrifizierung der Strecke zu erhalten.
Das Portal Immenstadt (Südportal) befindet sich ca. bei Bahnkilometer 100,8+06, das Portal Oberstaufen (Nordportal) bei ca. Bahnkilometer 100,9+29. Die Bestands-Tunnellänge beträgt somit ca. 123 m. Um das Steinschlagrisiko an den Böschungen zu umgehen, soll der Tunnel an beiden Portalen um 20 m verlängert werden und mit Portalbauwerken sowie Stütz- und Fangmauern abgeschlossen werden. Die Portalbauwerke sollen mit profilierter Schalung in Beton-Mauerwerksoptik ausgeführt werden.
Zusätzlich zur Erneuerung des Bestandtunnels beinhaltet der Leistungsumfang u. a. auch die Ertüchtigung eines Sackungsbereichs auf der Strecke mit einer Flächen-Bohrpfahlgründung, den Neubau einer 120 m langen Stützmauer entlang der Bahnlinie, den Einbau von zwei Weichen zur Erweiterung des Haltepunkts Oberstaufen zu einem vollwertigen Bahnhof sowie 2.200 m Gleisoberbau- und Kabeltiefbauarbeiten. Der Vortrieb erfolgt als Kalotten- und Sohlvortrieb in den prognostizierten geologischen Schichten Nagelfluh und Mergelstein. Infolge der kurzen Tunnellänge sind zum größten Teil stark verwitterte Bereiche zu erwarten. Ebenso ist aufgrund des schadhaften Bestandsbauwerks mit sehr unregelmäßigen Ausbruchsquerschnitten zu rechnen.
Die Innenschale wird mit einer Mindeststärke von 40 bis 60 cm, im Sohlbereich als flache Sohle mit 170cm mit Bewehrung nach statischer Erfordernis ausgeführt. Die maximale Blocklänge beträgt 10,0 m. Die Inbetriebnahme des Eisenbahntunnels fand am 07.12.2016 statt.
Daten und Fakten
Lage: Oberstaufen, Bayern
Bauherr: DB Netz AG, Frankfurt
Planer: Müller+Hereth, Freilassing Bereich Tunnelbau, Stuttgart
Ausführung: Max Bögl Stiftung & Co. KG
Nutzung: Eisenbahntunnel
Länge: 160 m
Querschnitt: 108 m³
Bauzeit: 12/201–07/2017
Rohbaukosten: 10,0 Mio € netto