Im Tunnel wurde auf die Standstreifen der freien Strecke verzichtet, somit setzt sich die Lichtraumbreite aus zwei Fahrstreifen (je 3,50m), den Randstreifen (0,25m) und den Notgehwegen (je 1,00m) zusammen. Die Lichtraumhöhe beträgt 4,50m.
Morphologisch lässt sich das Gebirge im Bereich des Tunnels in 2 Abschnitte gliedern: Im südlichen Abschnitt waren hauptsächlich kalkig- dolomitische Schichten des oberen Muschelkalks und des Lettenkeupers anzutreffen, die als meist hartes und außerhalb der Karstzonen überwiegend standfestes Gebirge anstanden. Im nördlichen Abschnitt überwog der ausgelaugte Gipskeupermergel, der mehr oder weniger stark zu Gebirgsverformungen neigt.
Der Tunnel Nollinger Berg wurde in der Spritzbetonbauweise erstellt. Der Ausbruch des Gesamtquerschnittes erfolgte in der Regel dreigeteilt in Kalotte, Strosse und Sohle, wobei in den Bereichen des ausgelaugten Gipskeupermergels die Kalotte zusätzlich auf einer Länge von 124 m im sogenannten „einhüftigen“ Vortrieb hergestellt wurde.
Unmittelbar nach den Ausbruchsarbeiten wurden die freigelegten Gebirgsflächen entsprechend den gebirgs-mechanischen und tunnelbautechnischen Erfordernissen durch einen Sicherungsverbau gestützt.
Nach Abschluss der Vortriebsarbeiten erfolgte der Einbau der Folienabdichtung (PE-Folie). Im sohloffenen Tunnelbereich mit Bankett (L=520m) wurde die Abdichtung (d=2mm) beginnend an den Drainagen im gesamten Gewölbe verlegt, in den Querschnitten mit Sohlgewölbe (L=685m) wurde sie umlaufend und druckwasserhaltend ausgeführt. Nachlaufend erfolgte der Einbau der Betoninnenschale aus B 35 mit einer Regelschalenstärke von 40cm.
In den Eingangsbereichen ( L= jeweils ca. 31m ) wurde der Tunnel jeweils in offener Bauweise als Gewölbequerschnitt mit Sohlplatte ausgeführt. Die Verkehrsfreigabe erfolgte im Jahr 2002.
Daten und Fakten
Lage: Rheinfelden / Baden-Württ.
Bauherr: LFS Baden-Wrüttemberg
Planer: Krebs und Kiefer
Ausführung: Max Bögl GmbH u. Co. KG in Arge, TGF
Nutzung: Autobahntunnel, 2-spurig
Länge: 1.268 m
Querschnitt: 87 - 115 m²
Bauzeit: 02/1998 - 01/2001
Rohbaukosten: ca. 33,1 Mio €
Inbetriebnahme: 12/2002