Das ca. 4,8 km lange Baulos Berg Bock beinhaltete neben der Erstellung des 2.740 m langen Autobahntunnels auch die Erd- und Deckenbauarbeiten im gesamten Baulos und im Autobahndreieck Suhl sowie die Aufbereitung von ca. 740.000 t Ausbruchmaterial zu Oberbau- und Dammbaumaterial. Die beiden zweispurigen Tunnelröhren des Tunnels Berg Bock, deren Achsabstand ca. 25m beträgt wurden durch 7 Querstollen miteinander verbunden. Sie wurden bei einer max. Überdeckung von 200 m auf jeweils 2.675m bergmännisch aufgefahren und auf 85m Länge in offener Bauweise erstellt.
Das vorliegende Gebirge wird vom Thüringer Hauptgranit, dem sogenannten Suhler Granit gebildet. Dieser Granit wird teilweise von Schichten aus Tonsteinen, Schluffsteinen, Sandsteinen und Konglomeraten überlagert. Im Süden stehen Schichten des Mittleren Buntsandsteins, eine tonsteinarme Wechselfolge aus Sandsteinen und Tonzwischeneinlagerungen, an. Aufgrund dieser geologischen Gegebenheiten wurden die Vortriebsarbeiten nach den Richtlinien der „Neuen Österreichischen Tunnelbauweise“ zum Großteil im Sprengverfahren durchgeführt. Lediglich auf 500m Länge erfolgte der Vortrieb mechanisch mittels Tunnelbagger.
Die beiden Tunnelröhren wurden zeitgleich und jeweils von beiden Seiten aus aufgefahren und mit einer Regenschirmabdichtung aus PE-Folien und einer 30 bzw. 40 cm starken Ortbetoninnenschale aus B35 ausgekleidet, die zum Großteil als drainierter, sohloffener Querschnitt mit Banketten ausgeführt wurde. Der Fahrbahnaufbau besteht aus bituminöser Tragschicht mit Binder- und Deckschicht. Die Verkehrsfreigabe erfolgte im Jahr 2002.
Daten und Fakten
Lage: Zella-Mehlis, Thüringen
Bauherr: DEGES
Planer: Bung GmbH
Ausführung: Max Bögl GmbH & Co. KG in Arge, KGF
Nutzung: Autobahntunnel, 2-spurig mit 7 Querschlägen
Länge: 2 x 2.740 m
Querschnitt: 82 - 139 m²
Bauzeit: 10/1999 - 10/2002
Rohbaukosten: 53 Mio € netto
Inbetriebnahme: 2002